Gülletechnik

Ein Güllefass, ist ein landwirtschaftliches Gerät zur Ausbringung von Gülle bzw. Jauche auf Feldern oder Grünland. Güllefässer verfügen vielfach über ein eigenes Anhängerfahrwerk, es gibt aber auch Geräte zum Aufbau auf ein Trägerfahrzeug.

Ein Güllefass besteht aus drei Teilen: Aus der Pumpe zum Vakum erzeugen, dem Fass für den Inhalt und dem Verteiler zur Ausbringung der Gülle.

                                          Vakum-Tankwagen:

Beim Vakuum-Tankwagen wird durch eine Vakuumpumpe, meist eine Drehschieberpumpe, der Behälter des Güllefasses beim Befüllvorgang unter Vakuumgesetzt und dadurch die Gülle in den Behälter gesaugt. Für die Entleerung wird der Kompressor umgeschaltet, so dass im Behälter ein Überdruck erzeugt wird und somit die Gülle unter Druck aus dem Behälter gedrückt wird. In Hinblick auf Druck bzw. Unterdruck ergeben sich für die Bauweise des Behälters erhöhte Anforderungen. Um die Befüllung des Vakuumwagens – insbesondere bei zähflüssiger Gülle – zu verbessern, werden häufig hydraulisch angetriebene Befüllbeschleuniger eingesetzt. Zum einen kann der Befüllvorgang beschleunigt und zum anderen über den reinen Vakuum-Effekt hinaus ein höherer Befüllgrad erreicht werden. Die Vakuumpumpe kommt im Unterschied zu Drehkolben- bzw. Exzenterschneckenpumpen nicht mit der Gülle in Berührung. Die Vakuumpumpe kann daher hinsichtlich des Verschleißes als günstiger angesehen werden. 

                                     

                          

                               

                        

                                                

                                       Kreiselpumpen- Tankwagen:

Beim  Kreiselpumpen-Tankwagen, auch Schleuder-Tankwagen genannt, ist ein selbstständiges Ansaugen aus der Güllegrube nicht möglich, da kein Unterdruck erzeugt werden kann. Das Befüllen des Tankwagens geschieht mit einer externen Güllepumpe oder einer Pumpstation, welche stationär an der Güllegrube verbleibt. Zum Ausbringen wird durch ein Kreiselpumpe am Ende des Tankwagens die Gülle so beschleunigt und in einen Kanal gedrückt, dass die Gülle mit Überdruck gegen einen Prallkopf oder ein anderes Verteilgerät weitergeleitet wird. Beim Schleuder-Tankwagen bedarf es ebenfalls nicht eines druck- bzw. vakuumfesten Tankes, so dass auch bei diesen im Vergleich zum Vakuum-Tankwagen eine höhere Nutzlast möglich ist.



                                                       

                                             

                                                      Veiteilertechnik:

Es gibt verschiedene Verteilerarten. Es gibt die Breitverteiler, Brallteller, Prallkopfverteiler, Schwenk und Pendelverteiler.

Breitverteiler verteilen die Gülle flächig auf eine bestimmte Breite. Sie sind bei Grünland meist die bessere Wahl. Die Arbeitsbreite erreicht dabei bis ca 18 m.

  • Bei Pralltellern wird die Gülle auf ein rundes Prallbelch geleitet, das den Strahl nach oben wegleitet und verteilt. Prallteller die vor 2006 angeschafft wurde dürfen nur noch bis 2016 verwendet werden, später angeschaffte Prallteller sind bereits ab 2010 nicht mehr zulässig. 

  • Der Pendel-oder Schwenkverteiler verteilt durch Pendelbewegung die Gülle. Sie bleibt dabei grobtropfig, ist damit stickstoffverlustarm, und weist dabei eine gute Verteilgenauigkeit auf. 

Prallkopfverteiler lenken den Güllestrahl nach unten und seitlich ab. Die Gülle trifft dabei senkrecht auf ein glattes oder gebogenes Blech auf. Sie sind auch bekannt als „Schwanenhalsverteiler“  

Es gibt auch noch eine Extraverteilung. Dabei wird die Gülle durch Schläuche auf das Feld gebracht. Schleppschlauchverteiler ermöglichen eine bodennahe Verteilung. Verdunstung und Geruchsbelästigung werden dadurch weitgehend vermieden. Zwischen dem Tank und den Schläuchen ist ein Schneidwerk eingebaut das die Gülle zerkleinernt. So können die Schläuche nicht verstopfen. Für die Straßenfahrt werden die Schläuche über Hydraulikzylinder eingeklappt.   

  • Beim Schleppschuhverteiler wird die Gülle aus den Schläuchen mit zusätzlichen Metallkufen direkt in die Grasnarbe geritzt. Der Einsatzschwerpunkt liegt hier auf dem Grünland.

Beim Güllegrubber befinden sich am Ende des Tankwagens Grubberzinken mit hinter diesen angeordneten Schläuche, über die die Gülle in die vom Grubberschar gezogene Erdrinne fließt. Die zurückfallende, aufgelockerte Erde deckt den ausgebrachten Flüssigmist sogleich ab.   

Erstellt von: Michel-Berghöfer

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